- Weil sowohl der Zweck als auch die Gründung der Zionistischen Weltorganisation (WZO) 1897 ihren Ursprung und ihr Fortbestehen in der europäischen innergesellschaftlichen und staatlich-politischen Diskriminierung der jüdischen Mitmenschen haben.
Ohne die systematische Ausgrenzung, Vertreibung und Genozide an den europäischen jüdischen Mitmenschen durch die Machteliten, einschliesslich des europäischen Faschismus, wäre das zionistische Projekt weder entstanden noch lebensfähig geblieben.
- Weil die internationale Machtelite über die UNO 1947 Land und Menschen willkürlich geteilt hatte – ohne die dort lebende Bevölkerung (ca. 30% jüdische und 70% nicht-jüdische Menschen) zu befragen!
Damit war das Fundament für die andauernde Zerstörung der Lebensgrundlagen, Genozide, Vertreibung und ethnische Säuberung global legitimiert. Eine ganze Region (Westasien) befindet sich seither im Kriegszustand.
- Weil die Regierungen der westlichen Hemisphäre, allen voran die US-amerikanische und die deutsche, die Verteidigung der zionistischen Staatsstrukturen unverhohlen zur Staatsräson erheben, d.h. zur Existenz- und Verteidigungsfrage des eigenen Staates erklären. Damit wird die Haltung zur zionistischen Kriegsführung und die Übernahme der zionistischen Ziele zwangsläufig zu einer Frage ihrer eigenen Sicherheit und Existenz gemacht. Folglich sind alle Staatsangehörigen dieser Staaten unmittelbar vom Konflikt betroffen.
- Weil die Siedlerbewegung zu meist aus Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft besteht, sind auch viele Staaten der Welt (z.B. Russland, asiatische und lateinamerikanische Staaten) innen- und außenpolitisch in den Konflikt involviert. Unter dem Vorwand des Schutzes der eigenen Staatsangehörigen machen Regierungen und Parteien dieser Staaten ihre Haltung zum zionistischen Staat zu einer zentralen innenpolitischen Frage. Dementsprechend müssen sich in diesen Staaten Parteien und gesellschaftliche Gruppen aller Couleur aktiv zu dem Konflikt positionieren.
- Weil die USA, das globale Machtzentrum, weltweit Einzelpersonen wie auch soziale Gruppen, Studierende, Regierungen, Staaten, UN-Institutionen wie auch Hilfsorganisationen mit Sanktionen belegen, wenn sie es wagen, der zionistischen Kriegsführung entgegenzutreten.
- Weil das von der Zionistischen Weltbewegung diktierte politische, mediale und juristische Menschenbild (jüdische versus nicht-jüdische Menschen) global eine reale Gefahr für das friedliche Zusammenleben der Menschen in der Vielfalt darstellt. Diese rassistische Sonderstellung der jüdischen Mitmenschen, fördert brandgefährliche Vorurteile und Stereotype und dient nur der zionistischen Kriegsführung.
Es ist an der Zeit, am Ende des 1. Quartals des 21. Jahrhunderts, diesem menschenverachtenden Relikt vergangener Jahrhunderte ein Ende zu setzen. Insbesondere die junge Generation jüdischer Mitmenschen kann und ist in der Lage, diesem überkommenen Menschenbild einen Riegel vorzuschieben.
- Weil auch das spiegelbildliche Menschenbild (muslimische versus nicht-muslimische Menschen) von global agierenden Organisationen wie der Muslimbruderschaft und ihren Ablegern wirksam verbreitet wird. Diese islamisch-politische Aufteilung der Menschheit stellt ebenso global eine reale Gefahr für das Zusammenleben in der Vielfalt dar. Ein solch rassistisches Menschenbild verschleiert die ökonomischen, politischen und sozialen Ursachen von Unterdrückung und Kriegen, heizt Vorurteile an, zementiert Stereotype und dient wiederum nur den Interessen und der Machtentfaltung der herrschenden Eliten!
Grosse Teile der jungen Generation muslimischer Herkunft können und sind in der Lage, diesem brandgefährlichen Menschenbild Einhalt zu gebieten, indem sie die Vision eines kooperativen Zusammenlebens in den Mittelpunkt stellen.
- Weil aus Weltreligionen Nationen zu erzeugen, immer eine Gefahr für den Zusammenhalt und das friedliche Zusammenleben in jeder Gesellschaft mit sich bringt. Im 20. Jahrhundert ist es der Zionistischen Weltorganisation politisch-ideologisch gelungen, aus der jüdischen Religion eine jüdische Nation zu machen und den Zionismus mit dem Judentum gleichzusetzen. Ebenso ist es der Muslimbruderschaft gelungen, in den Köpfen von Millionen Menschen aus der muslimischen Religion eine muslimische Nation zu machen. Darüber hinaus ist es ihr gelungen, gesellschaftspolitische Fragen zu Glaubensfragen zu machen und damit jede gesellschaftliche Entwicklung im Keim zu ersticken. Weder das unabhängige, kritische Denken noch die Wissenschaft haben in den Gesellschaften ihres Wirkungskreises eine Chance.
Diese absurden Vorstellungen beider Bewegungen erscheinen in der Gegenwart noch lebensfähig, wobei der anhaltende Konflikt ihr Nährboden ist. Die Umsetzung der Vision eines kooperativen Zusammenlebens entzieht beiden Bewegungen den Boden.
- Weil den andauernden Kriegen auch in dieser Region schon immer geopolitische Interessen zu Grunde liegen, die vor allem dem Machtausbau der herrschenden Eliten dienen und damit in der langen Tradition des europäisch-westlichen Kolonialismus stehen.
- Weil die Umsetzung einer kooperativen Lösung für und durch die Menschen auf diesem 27’000 km² grossen Gebiet bedeutet, ein globales Modell, ein Vorbild für die Gestaltung zwischenmenschlicher und gesellschaftlicher Beziehungen zu schaffen.
- Weil in der andauernden Kriegssituation nicht allein von den dort lebenden Menschen erwartet werden kann, dass sie politische Visionen entwickeln, kann auch von aussen ein Denkprozess über Zukunftsperspektiven angestossen werden.
- Weil aber grosse Teile der Generation des 21. Jahrhunderts, palästinensischer, anderer arabischer und jüdischer Herkunft, das Prinzip des Zusammenlebens in der Vielfalt, insbesondere ausserhalb des Gebiets Westasiens, bereits real leben, sind eher sie in der Lage, gemeinsame, kooperative Strukturen zu schaffen. Diese Strukturen können den dort im Kriegsgebiet lebenden Menschen Hoffnung stiften. Sie können vor allem eine hochwirksame Stütze für die dort entstehenden gemeinsamen Bewegungen bilden.
- Weil in letzter Konsequenz aus den historischen und aktuellen Zusammenhängen alle Gesellschaften der Welt ein aktiver Bestandteil des Konflikts sind, kann sich niemand seiner Verantwortung gegenüber der zionistischen Kriegsführung entziehen. Deshalb ist das aktive politische Engagement für eine kooperative Lösung nicht nur ein Akt menschlicher Solidarität, sondern eine innen- und weltpolitische Notwendigkeit.
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Wenn junge Menschen der Generation des 21. Jahrhunderts überall auf der Welt sich für die Vision eines kooperativen Zusammenlebens der Menschen auf dem 27’000 km²-Gebiet einsetzen, verändern sie damit die Bedingungen für ein kooperatives Zusammenleben in ihren eigenen Gesellschaften.